Winter's bone (USA 2010, Buch: Debra Granik u. a., Regie: Debra Granik, mit Jennifer Lawrence und John Hawkes)
Der Tourismusverband von Missouri (US) hätte diesen Film eigentlich verbieten müssen, denn nach diesem Film wird es keinen Menschen mehr geben, der dorthin will.
Die Welt rundum Springfield, Missouri (US) ist wirklich deprimierend; richtig scheiße, würde man sagen, wenn man ehrlich wäre. Die Männer dort sind allesamt gescheitert, und weil sie so dermaßen (aber dermaßen!) gescheitert sind, kochen sie alle Crystal Meth, was ihr Leben noch beschissener macht. Erstaunlicherweise gibt es aber auch noch Frauen in Missouri (US). Dieser Film ist ein Fanal des Feminismus, nur die Frauen bekommen hier etwas auf die Reihe (außer einer, weil sie von Männern endgültig zerstört wurde).
Winter's Bone, dieses horrende Drama, konterkariert die Schäbigkeit seiner Welt mit außergewöhnlich schönen Bildern und einem wunderbar ruhigen Ton. Und einer Hauptdarstellerin, der man gerne noch einige Stunden länger zuschauen möchte, so verbissen und süß, wie sie sich allen Hindernissen (und da gibt es ziemlich üble in Missouri) gegenüberstellt. Sodass man am Ende zwar ein hartes Drama gesehen hat, mit einem Schuss Krimi, aber dennoch erleichtert in seine Welt zurückkehrt.
Fazit: Besser niemals nach Missouri. * * * *
Eine Kritik von Stephan Brüggenthies (www.brueggenthies.org)
