Caligula (Italien/USA 1979, Buch: Gore Vidal u. a., Regie: Tinto Brass und Bob Guccione, mit Malcolm McDowell)

Eine Orgie voller Sex und Dreck. Eine grausame Hauptfigur. Ein wilder, pornographischer und obszöner Film.

Natürlich schaut man ihn bloß wegen der Besetzung an. McDowell in einer Kontrarolle (bei Clockwork Orange wird er vom Bekloppten zum Normalo, hier vom Normalo zum Bekloppten). Dazu Helen Mirren (blutjung und sexy!), John Gielgud (überlegen!), Peter O'Toole (schmierig und gemein!) - was für ein Line-up.

Auch wenn dieser Film viel geschmäht wurde: Beim Betrachten fragt man sich, ob er nicht vielleicht doch authentischer die Römerwelt schildert als mancher Hollywood-Sandalenschmarrn. Gab es damals wirklich diese riesigen Phallusstatuen? Wo sind die geblieben, warum stehen sie nicht in Museen?

Und manchmal, ja manchmal schwingt sich Caligula gar in richtige erzählerische Höhen, so z. B. in der Szene, wo sich Caligula vom Senat als Gott bestätigen lässt. Mäaah!

Mit der richtigen Bluray aus England lässt sich übrigens eine Woche Filmstudium verbringen, wenn man's mag.

Fazit: Grelle Groteske am Extrem. * * * *

Eine Kritik von Stephan Brüggenthies (www.brueggenthies.org)

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